Donnerstag, 21. Juli 2016

My story

Ich möchte heute meine Geschichte erzählen, zumindest eine knappe Kurzfassung davon..
Meine Geschichte..
..fängt früh an, eigentlich schon als kleines Kind
Es ist eine Geschichte von einem 6-Jährigen Kind, dass sich weigert, das Haus zu verlassen und in die Schule zu gehen, eine Geschichte von einem Kind, dass sich so hässlich fühlt, so minderwertig im Vergleich zu den anderen Mädchen, und dass es satt hat in einer pinken Perfect-Blonde-Girl-World zu leben, wo alle zahnpastawerbung-glitzer-perfekt sind, nur sie nicht. Es ist eine Geschichte von einem 7,8,9 jährigen Kind, dass sich selbst schlägt, das sich in den Schlaf weint, das Angst vor allem hat, vor Schatten und Monstern und Licht, Sonne, Mond, Sterne, Menschen, Feuer, Donner, vor sich selbst und vor dem Leben. dieses Mädchen wird trauriger und trauriger und mit 12 Jahren beschließt sie, eine Diät zu machen, weil sie viel zu groß und viel zu dick ist und viel zu viel Platz einnimmt. Als sie 13 Jahre alt ist, beschließt sie, 200 Kalorien am Tag genügen, dann wird sie ganz schnell ganz dünn. Sie hat keine Ahnung von Kalorien und Nährwertangaben und dass sie bald nur noch Zahlen sehen wird, wo sie Pizza sehen sollte. Aber 200 Kalorien hört sich gut an, eine schöne, übersichtliche Menge. Sie zieht ihre "Diät" durch, eine Woche lang, bis sie nach Kalorien und Tagesbedarf und und und recherchiert und herausfindet, dass sie aufhören sollte damit. Sie hört auf. Bis sie 14 wird. 2 Monate nach diesem Geburtstag fängt es an. Sie empfindet so viel Ekel vor sich, vor ihrem Körper und vor allem vor Essen. Jahrelang, ihr Leben lang, war Essen ein emotionales Ventil, ESSENESSENESSEN. Das soll jetzt aufhören. Sie macht Sport, sie informiert sich über gesunde Ernährung, eignet sich ein ganzes Leben voller Zahlen an und nur 3 Monate später isst sie nur noch 800 Kalorien am Tag. Essanfälle kommen. Ein Tag nichts, am nächsten Tag ALLES. Ihre Arme sind voller roter Linien, weil sie versuchte, den Schmerz in ihrem Inneren greifbar zu machen. Sie hungert, sie schneidet, sie versucht das erste mal zu kotzen. Es funktioniert nicht. Sie nimmt nicht mehr ab, egal was sie tut. Sie liest zum ersten Mal von Magersucht und sie weiß, irgendwas stimmt nicht mit ihr, und sie sucht sich Hilfe. Sie hat 2 Termine bei einer Psychologin, aber sie hört auf hinzugehen, denn sie ist nicht krank genug. Sie beschließt, alles dafür zu tun, um abzunehmen. Sie isst nicht mehr, sie schläft nicht mehr, sie schneidet und isoliert sich. Als sie 15 ist, hat sie schon über 15 kg verloren. Und sie hört nicht auf. Im Sommer 2013 ist sie krankhaft dünn. Ihre Rippen, ihre Hüften, alle Knochen stehen raus. und sie liebt es, liebt ihre Knochen. Sie steht stundenlang vor dem spiegel und tastet sie ab, zählt ihre Rippen, nimmt ihre Maße. Sie guckt Thinspos, liest Bücher über Essstörungen, hört Musik über Essstörungen, entdeckt ProAna Seiten. Sie findet diese Seiten schrecklich, aber sie liest trotzdem die Tipps und Tricks und kommuniziert mit anderen Leuten, die sie verstehen. Sie fühlt sich nicht mehr so alleine. Sie trägt jetzt Size 0, und sie ist so stolz auf sich wie noch nie. Endlich ist sie etwas wert. Sie hat Disziplin, sie ist rein, pur, kontrolliert. Mind over Body. Sie braucht nichts zu Essen, sie nicht. Aber diesen Sommer, als sie ihr tiefstes Gewicht erreicht hat, kommen die Essanfälle. Keiner realisiert was mit ihr los ist, denn endlich isst sie wieder, sie ist wieder ganz gesund, richtig?! falsch. Sie fastet, tagelang, um die Essanfälle wieder gut zu machen. Sie macht mehr Sport, immer mehr. Aber sie nimmt zu als die Essanfälle zunehmen. Ende 2013 hat sie ein einigermaßen normales Gewicht erreicht. Alle glauben, es ist vorbei. Aber etwas hat sich verändert. Sie kotzt jetzt. Ungern, aber sie tut es. Und je öfter es passiert, desto euphorischer ist sie darüber. Erst 3 mal pro Woche, dann 2 Mal am Tag. Anfang 2014 ist sie bei 3 mal täglich. und es wird mehr, 2,3,4 Mal. Sie ist Vegetarierin, seit einem jahr, aber bei einem EA ist alles egal, Fleisch und Fisch und soagr katzenfutter. Alles was da ist, wird gefressen, totaler Kontrollverlust. Sie fängt an zu trinken, sie fängt an zu rauchen, Sie entdeckt bessere Arten, sich selbst zu verletzten, sie wird kreativer darin. Sie versucht, das erste Mal, halbherzig, Selbstmord zu begehen. Sie schafft es nicht. Es wird schlimmer und schlimmer. Sie plant die Essanfälle, sie ist jeden Tag verkatert in der Schule-wenn sie denn geht. Meistens fährt sie mit dem Bus hin, geht zum Supermarkt, kauft sich Essen und frisst und kotzt in öffentlichen Klos. Sie klaut Essen, Geld von ihren Eltern, denn Bulimie ist teuer. Sie besucht ihre Austauschpartnerin aus Amerika vom Vorjahr und gibt ihr ganzes Reisegeld für Essen aus, dass sie hinterher an allen möglichen Orten wieder auskotzt. Sie kommt zurück und es wird noch schlimmer. 5,6 mal am Tag, über 150 Euro im Monat. Sie hat körperliche Beschwerden, Wassereinlagerungen, Nierenschmerzen, Rückenschmerzen, sie kotzt Blut, ihre rechte Hand ist verätzt und färbt sich lila, bricht auf und blutet. Sie kann sich nicht konzentrieren, schon lange nicht mehr. In ihrem Kopf hat nur Essen Platz und Kotzen, Diätpillen und Zahlen. Sie nimmt Drogen, sie nimmt eine Überdosis von ihren Antidepressiva. Sie kommt in die 11. Klasse und wird im März 2015 17 Jahre alt. Kurz danach, sie ist allein daheim, sie hat vor mit ihrer besten Freundin ins Theater zu gehen und kotzt nochmal kurz davor. Und es kommt Blut, ganz viel Blut, sie kippt um. Als sie wieder aufwacht, ist ihr schwindlig,sie kann nicht mehr stehen und sie blutet immer noch. Sie ist weiß wie eine Wand. Sie ruft ihre beste Freundin an, sie muss ins Krankenhaus, sie stirbt. Die beiden landen in der Notaufnahme. 6 Stunden später steht fest: Sie hat eine erosive Gastritis und Speiseröhrenentzündung mit Rissen und Blut und Anämie. Aber ihr geht es gut, alles ist gut. Es ist März, seit Januar muss sie in Therapie gehen, ihre Eltern wissen nichts von alledem. Die Schulpsychologin hat sie dahin geschickt und die Therapeutin erfährt von der Krankenhausgeschichte. Sie sagt, das Mädchen ist ihr zu krank, zu instabil, zu depressiv, zu alles. Sie kann die Verantwortung nicht mehr übernehmen. Das Mädchen weigert sich, erst, aber sieht ein, dass sie wenigstens für ihre Eltern zum Erstgespräch gehen sollte. Die Ärzte in der Psychiatrie sagen ihr, sie soll so schnell wie möglich kommen, oder sie stirbt in absehbarer zeit. Das Mädchen entscheidet sich-für das Leben. Sie geht in die Klinik. Von 10.6.2015 bis zum 23.9.2015 ist sie in der dort. Sie wird diagnostiziert mit chronischer Bulimia Nervosa , schweren Depressionen und einigen Persönlichkeitsstörungen. Essen ist schwer, aber es wird langsam, ganz langsam leichter. Ende September wird sie rausgeworfen. Sie macht keine Fortschritte mehr. Sie kotzt nur noch 2,3,4 mal pro Woche, man kann ihr aber nicht mehr weiterhelfen. Siem muss gehen, bleibt ambulant in Therapie. Sie kommt nach Hause und hört wieder auf zu essen. Sie schafft es nicht. Sie hasst sich selbst dafür, aber sie schafft es nicht. Sie hat Wiegetermine, anfangs, geht aber nicht mehr hin. Sie nimmt 6 Kilo ab. Sie verändert sich, sie wird entgegen aller Logik selbstbewusst genug, um sich endlich anzuziehen wie sie will, die Musik zu hören, die sie will, und eine Meinung zu haben. Sie ist anders, sie hat Dreads, sie ist ein typischer Öko. Und es ist ihr egal, was andere davon denken. Aber sie kann nicht essen, sie nimmt zu viel Platz ein, sie ist zu sehr da. Sie hasst sich. Und dann kommt die Bulimie, so richtig stark zurück. Sie frisst und kotzt, sie kotzt und frisst. Es ist Silvester. Sie will einen Neuanfang, sie will wieder dünn sein, dieser Wunsch hat sich in ihr Gehirn gefressen. Sie wird 18 und nichts ist gut. Sie kotzt immer noch, sie isst nicht, sie hungert wieder. Und es wird wieder immer schlimmer. Es ist 2016, Juli und sie hat das Gefühl, den verstand zu verlieren. sie hat keine Hoffnung mehr, sie kann nicht essen. Sie hüpft vor und zurück, zwischen Bulimie und Magersucht. Ihre Geschichte endet hier, sie ist zu müde und zu kaputt um weiterzukämpfen. Sie gibt auf..

?

Es ist viel passiert in den letzten Monaten
Vor allem weil die Essstörung immer immer immer schlimmer wird
Schon wieder
Ich hasse sie
Ich liebe sie
Ich hasse, dass ich sie liebe
Aber was spielt das noch für eine Rolle?
Ich werde sie sowieso nicht los
Ich kämpfe, ich falle,
ich versuche, ich versage
Warumwarumwarumwarum?
Warum ich?
Wieso das?
Wieso kann ich nicht gesund werden?
Wieso bin ich so traurig?
Wieso muss ich ich sein??

Sonntag, 15. Mai 2016

Love yourself, so no one has to..

Ich fühle mich so enttäuscht
Ich liebe meine beste Freundin, sie ist die wichtigste Person in meinem Leben
aber sie lässt mich so wenig teilhaben
an ihrem Leben
Ich teile alles mit ihr
Wieso tut sie das nicht?
Sie sagt sie schämt sich
Aber gibt
mir damit das Gefühl
dass ich mich schämen musste
weil ich so eine schlechte Freundin bin
Ich habe so viel Liebe in mir
aber ich liebe mich nicht selbst
Und wenn das kein Anderer tut,
lohnt es sich noch zu leben?
Ein Leben ohne Liebe
ist doch nicht lebenswert?

"Love yourself, so no one has to"
Wenn ich das nur könnte

Life's a competition

Ich bin irgendwie
ein Duplikat
Ich bin nichts Eigenes
Ich will nicht in eine Schiene, eine Szene, eine Gruppe
eingeordnet werden
Sondern einfach nur ICH sein,
individuell sein
Und am liebsten würde ich gerne verschwinden
Irgenwohin,
wo ich mich nicht mit anderen messen lassen muss
Wer am besten zeichnet
wer am kreativsten ist
Wer am umweltfreundlichsten lebt
Vielleicht hänge ich deswegen so an meiner Essstörung
Weil sie komplett mir gehört,
weil sie das einzig individuelle an mir ist
das Einzige, was ich gut kann
Meine eigene kleine große Welt
und eine Eigenschaft, die mir niemals jemand wegnehmen kann
Und vielleicht bin ich deshalb so leicht zu triggern
weil ich etwas brauche was ich gut kann, was ich am besten kann
in dem ich nicht versage
und sich andere darüber lustig machen,
wie doof oder langsam ich bin
Auch wenn ich weiß, dass das Spaß ist, zumindest meistens,
tut es weh
und zeichnet jedes Mal eine
neue rote Linie
auf meinen Körper

Dienstag, 3. Mai 2016

Bring me the Horizon






Unwanted

'The silence in her room 
screams of 
not feeling
wanted, of not being
good enough, 
it almost seems haunted'

Ana

Trigger Warnung!
Ich will keine Essstörungen verherrlichen oder sonst was, das hier beschreibt nur meine derzeitigen Gefühle!

Ich hab mich noch nie so ungewollt und so fehl am Platz gefühlt
Und ich hasse mich gerade so sehr
dass ich am liebsten verschwinden will
Ich vermisse die Anorexie so sehr
dass es weh tut
Als ich magersüchtig war,
war ich gern allein
am liebsten nur mit mir selbst
und Ana
Ich will wieder so sein
Dünn und leicht und frei von Essanfällen, Kotzen, Streitereien
Wenn man hungert,
schüttet das Gehirn Adrenalin aus
Alles ist bunter, lauter und ich bin unbesiegbar
Man ist beschäftigt
seine Tage damit zu füllen
mit Hungern
mit Sport
mit Zählen
Und ich war niemals allein
Ich musste mich niemals alleine fühlen
Ich und Ana, wir waren unbezwingbar
Ich weiß ich sollte gar nicht,erst so denken,
Ich weiß ich sollte weitermachen
mit meinen Essensplänen
meiner Therapie
und mit den Versuchen, gesund zu werden
Aber ich bin so kurz
vorm Ertrinken
Langsam, aber sicher
gebe ich auf